Quassel ist eines der quirligsten ADHS-Monster: Er redet, redet, redet – ohne Punkt und Komma. Selbst wenn andere schon mit den Augen rollen, sprudeln Quassels Gedanken noch weiter aus ihm heraus. Dabei will Quassel niemanden unterbrechen oder nerven – er kann es nur manchmal einfach nicht stoppen.
✨ Eine kleine Geschichte: Quassel auf der Geburtstagsfeier
Neulich war Quassel auf einer Geburtstagsfeier eingeladen. Alle saßen um den Tisch, es wurde angestoßen, gelacht, gegessen. Kaum erzählte jemand eine lustige Anekdote, sprang Quassel schon mit einer noch lustigeren Geschichte dazwischen.
„Ach ja! Das erinnert mich an …“, rief Quassel und plapperte los, während der andere noch sprach. Dann fiel ihm noch eine Ergänzung ein – und noch eine.
Am Ende redete er eine Viertelstunde am Stück. Ein paar Gäste grinsten, andere seufzten. Als Quassel es bemerkte, fühlte er sich kurz schlecht. Er hatte ja niemanden ausreden lassen! Aber die Gedanken mussten doch einfach raus …
🔍 Warum reden Menschen mit ADHS oft so viel?
Der Rededrang bei ADHS kommt daher, dass das Gehirn Informationen oft blitzschnell verarbeitet – und alles am liebsten sofort teilen will, bevor es wieder vergessen wird.
Viele Gedanken prasseln gleichzeitig ins Bewusstsein. Um diese innere Unruhe zu sortieren, hilft Quassel: Er spricht, um Klarheit zu schaffen – manchmal auch, um Pausen oder unangenehmes Schweigen zu vermeiden.
Leider heißt das auch: Quassel fällt anderen oft ins Wort, beendet Sätze oder wechselt abrupt das Thema.
✅ So kannst du Quassel zügeln – ohne ihn zu bremsen
Der Rededrang gehört zu Quassel – aber man kann ihn etwas zähmen, damit Gespräche entspannter für alle werden:
🗣️ Achtsam zuhören üben: Aktiv darauf achten, ob das Gegenüber noch spricht. Manchmal hilft es, sich selbst daran zu erinnern: „Ich lasse die Person ausreden.“
📝 Stichworte notieren: Wenn während eines Gesprächs zig Gedanken auftauchen, hilft ein Zettel oder Handy-Notiz. So kannst du Ideen parken, statt sie sofort rauszuplatzen.
🕰️ Regeln im Gespräch: In Runden (z. B. Familie, Freundeskreis) können Gesprächsregeln helfen: Wer redet, wer zuhört? Ein „Redegegenstand“ kann spielerisch eingesetzt werden.
💚 Geduld im Umfeld: Freunde & Familie dürfen wissen: Quassel meint es nicht böse. Ein liebevoller Hinweis wie „Lass mich kurz fertig erzählen!“ ist oft genug.
🤸 Rededrang umleiten: Podcasts aufnehmen, Tagebuch sprechen oder Vorträge halten – so kann Quassel seine Energie rauslassen, ohne andere zu überfordern.
💛 Fazit
Quassel zeigt uns: Viel reden ist nicht gleich unhöflich – sondern oft Ausdruck von Begeisterung, Ideenreichtum und dem Versuch, Ordnung ins Gedankenchaos zu bringen.
Mit ein bisschen Achtsamkeit, Struktur und Verständnis können Quassel & Co. lernen, wann Reden Gold ist – und wann Zuhören noch wertvoller.
Kennst du auch so einen Quassel?
Wie gehst du mit Rededrang um? Verrate mir gern deine besten Tipps in den Kommentaren! 🗨️✨