Linkshänder sind keine Seltenheit – rund jedes zehnte Kind greift bevorzugt mit der linken Hand. Trotzdem erleben viele von ihnen im Alltag Stolpersteine, weil ihre Händigkeit nicht immer ausreichend berücksichtigt wird. Eltern, Erzieher und Lehrkräfte möchten zwar unterstützen, machen dabei aber oft unbewusst Fehler.
In diesem Beitrag erfährst du, welche fünf typischen Missverständnisse es gibt – und wie du sie vermeiden kannst, damit linkshändige Kinder ihre Stärken voll entfalten können.
1. Die „Umerziehung“ auf die rechte Hand
Einer der schwerwiegendsten Fehler ist der Versuch, Kinder zum Schreiben, Malen oder Schneiden mit der rechten Hand zu bewegen. Das wirkt sich nicht nur auf die Motorik aus, sondern kann auch Konzentrations- und Lernprobleme verstärken.
👉 So vermeidest du den Fehler:
Akzeptiere die Händigkeit deines Kindes, so wie sie ist. Linkshändigkeit ist weder ein Defizit noch eine „schlechte Angewohnheit“, sondern eine ganz natürliche Variante.
2. Falsche Sitz- und Blattposition
Viele Linkshänder sitzen so, dass sie das Geschriebene mit der Hand verdecken oder ihre Haltung verkrampft wirkt. Oft liegt das Papier parallel zur Tischkante, wie bei Rechtshändern.
👉 So vermeidest du den Fehler:
Lege das Blatt leicht nach rechts geneigt hin und achte darauf, dass der linke Arm genug Bewegungsfreiheit hat. So wird Schreiben oder Malen ergonomischer und entspannter.
3. Ungeeignetes Material verwenden
Rechtshänder-Scheren, Füller oder Lineale können für Linkshänder unpraktisch oder sogar frustrierend sein. Viele Kinder entwickeln dadurch unsichere Bewegungen oder verlieren die Freude am Arbeiten.
👉 So vermeidest du den Fehler:
Investiere in linkshändertaugliches Material: Scheren mit gedrehten Klingen, ergonomische Stifte oder spezielle Lineale. Solche Hilfsmittel erleichtern den Alltag enorm.
4. Zu wenig Geduld und Verständnis zeigen
Manche Bewegungen wirken bei Linkshändern ungewohnt oder dauern länger. Wenn Eltern oder Pädagogen ungeduldig werden, fühlt sich das Kind schnell unter Druck gesetzt.
👉 So vermeidest du den Fehler:
Gib deinem Kind Zeit und bestärke es in seinen Fortschritten. Lob und Geduld sind die besten Begleiter – besonders in der sensiblen Phase des Schreibenlernens.
5. Linkshändigkeit nicht frühzeitig erkennen
Manchmal wird die Händigkeit erst in der Schule bewusst, wenn schon Schwierigkeiten beim Schreiben auftauchen. Das kann vermieden werden, wenn Erzieher und Eltern aufmerksam sind.
👉 So vermeidest du den Fehler:
Achte schon im Kita-Alter auf Hinweise, mit welcher Hand dein Kind bevorzugt greift, malt oder wirft. Eine frühe Beobachtung erleichtert die gezielte Unterstützung.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie Erzieher im Kita-Alltag auf Linkshänder eingehen können, lies hier:
👉 Linkshänder in der Kita: Was Erzieher wissen sollten
Tipp
Viele spezielle Alltags- und Lernmaterialien gibt es auch in einer Version für Linkshänder – von Scheren über Stifte bis hin zu Küchenhelfern.
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Fazit
Die Förderung linkshändiger Kinder braucht weder komplizierte Methoden noch übermäßige Sorge – sondern vor allem Akzeptanz, passendes Material und Geduld. Wer die typischen Fehler vermeidet, schafft die besten Voraussetzungen für einen entspannten Alltag und erfolgreiche Lernschritte.